Trinkwasserversorgung wird erneuert

Einsatz von Ampeln verhindern Vollsperrungen während der Bauzeit / Leitungstausch auf 2,2 Kilometern Länge

20190418 vsBis zum Sommer wird es auf der Ortsdurchfahrt von Wegeleben Behinderungen wegen der Erneuerung der Trinkwasserleitungen geben. Foto: Dieter Kunze

Von Dieter Kunze

Wegeleben - Im Bereich der Landesstraße 24 in Wegeleben wird seit 2017 die Trinkwasserversorgung schrittweise erneuert. Vor allem in der Straße Lange Reise gab es zuvor mehrere Brüche der Hauptwasserleitung. Reparaturbedingte Unterbrechungen in der Trinkwasserversorgung waren die Folge.


„Das Trinkwassernetz in Wegeleben liegt im wesentlichen Umfang als Asbestzementleitung vor“, erläutert Diplom-Ingenieurin Petra Meinhardt vom Trink- und Abwasserzweckverband Vorharz (TAZV) bei einem Baustellenbesuch. In den nächsten Jahren sei seitens der Straßenbauverwaltung des Landes eine grundhafte Erneuerung der L24 in der Ortslage Wegeleben geplant. „Da aber noch kein verbindlicher Ausführungstermin bekannt ist, wurde vom TAZV entschieden, das Leitungssystem so schnell wie möglich zu erneuern, um weitere Versorgungsunterbrechungen zu vermeiden.“


Die ersten beiden Bauabschnitte wurden bereits 2017 beziehungsweise 2018 begonnen und im vorigen Jahr auch fertiggestellt. „Derzeitig ist der zweite Bauabschnitt im Bau und wird bis zur Einmündung der Schulstraße verlaufen“, so Meinhardt. Für das Jahr 2020 ist die Ausführung des dritten und vorläufig letzten Bauabschnittes geplant. Er wird den Austausch der Trinkwasserleitungen in den Bereichen der L24 Ortseingang aus Richtung Harsleben und Ortsausgang Richtung Adersleben beinhalten.


Doppelte beziehungsweise alte Leitungssysteme werden dadurch abgelöst und das Trinkwassersystem mit neuen Rohrleitungen ausgestattet. Die Trinkwasser-Hausanschlüsse werden je nach Bedarf und entsprechend der Satzung des Verbandes ebenfalls ausgetauscht.


Für die Bauausführung ist die Verlegung der Trinkwasserhauptleitungen mittels unterirdischen Bohrspülverfahren vorgesehen und wird auch für den im Bau befindlichen zweiten Abschnitt weiter umgesetzt. „Der Vorteil dieses Verfahrens liegt in der Schnelligkeit der Ausführung, der Vermeidung einer Vollsperrung der L24 und eines Komplettaufbruchs der Straßenoberfläche“, erläuterte die TAZV-Vertreterin.


Der im Bau befindliche zweite Abschnitt soll bis Ende August fertig gestellt sein. Dieser ist in zwei Teilstücke unterteilt worden, um die Verkehrssituation zu entschärfen. Der jetzige erste Bereich verläuft vom Kreuzungsbereich L24/ Richtung Ditfurt bis zur alten Malzfabrik. Von dort werden die Bauarbeiten in der L24 bis zur Einmündung der Schulstraße fortgeführt.


Diese weiterführenden Arbeiten werden ebenfalls unter halbseitiger Sperrung erfolgen. Um diese Variante umsetzen zu können, ist der Einsatz einer Ampelanlage notwendig. „Alternativ wäre nur eine Ausführung unter Vollsperrung möglich, diese Variante wurde aber im Interesse aller Nutzer der L24 nicht in Erwägung gezogen.“


Für die Kraftfahrer sorgt die jetzige Drei-Seiten-Sperrung für einige Verzögerungen, das sei jedoch nicht anders zu handhaben. „Für die Schaltphasen gibt es extra eine ingenieurtechnische Berechnung, die auch so vom Landkreis genehmigt wurden – und nicht verändert werden darf.“ Am 6. Mai soll die Baustelle einen Abschnitt weiterziehen, ebenso die Ampelsperrung. Zum Abschluss ist vorgesehen, die offenen Straßenstellen wieder mit Bitumen zu verschließen.


Insgesamt wird der TAZV Vorharz mit allen drei Bauabschnitten das Trinkwasserleitungssystem im Ort in einer Länge von etwa 2,2 Kilometer austauschen. Bisher wurden für die Bauabschnitte 1 und 2 insgesamt Kosten in Höhe von rund einer Millionen Euro durch den TAZV Vorharz investiert.


(Artikel aus der Halberstädter Volksstimme vom 18.04.2019)