Neue Herausforderung: Aus drei mach eins

TAZV-Geschäftsführer Holger Ballhausen nimmt sich am Schreibtisch Zeit für eine Tasse Kaffee

(Von Holger Manigk)

Blankenburg l Gespräche mit Mitarbeitern, aus drei Satzungen eine neue schaffen – Holger Ballhausen hat kaum eine freie Minute. Trotzdem hat er sich Zeit genommen für eine Tasse Kaff ee an seinem neuen Arbeitsplatz, dem Domänehof in Blankenburg. Seit gut einem Vierteljahr sitzt der Osterwiecker auf dem Chefsessel des Trink- und Abwasserzweckverbandes Vorharz (TAZV) und musste sich umgewöhnen.


Zuvor hatte er 19 Jahre lang die kleinere Wasser-Abwasser-Ilsetal-Osterwieck geleitet. "Dort war ich quasi Geschäftsführer, kaufmännischer und technischer Leiter in einer Person", plaudert Ballhausen. "Ich kenne das Kerngeschäft." Jetzt, nachdem der Osterwiecker Verband im größeren TAZV aufgegangen ist, steht der Diplomingenieur und Betriebswirt vor neuen Herausforderungen.

Volksstimme 06.05.16 - BildDer neue TAZV-Chef Holger Ballhausen vor der Karte des Verbandsgebiets in seinem Büro in Blankenburg. Foto: Holger Manigk

"Aufgaben angehen, verteilen und trotzdem den Überblick behalten." So umreißt Ballhausen sein neues Anforderungsprofil und packt gleich eine große Aufgabe an. "Aus den unterschiedlichen Satzungen der drei Vorgängerverbände muss eine gemeinsame werden." Für alle Kunden im "Riesengebiet des Verbandes", wie Ballhausen es nennt, sollen dieselben Regeln gelten – egal ob sie in Blankenburg, Osterwieck, Danstedt oder im Huy wohnen.


Diese "Weichenstellung für die nächsten Jahre" sei gar nicht so einfach durchzusetzen. Denn die Verbandsversammlung des TAZV zählt 34 Mitglieder, die er überzeugen müsse. "Mit sieben Vertretern in der Osterwiecker Verbandsversammlung konnte ich anders arbeiten als jetzt", sagt Ballhausen. "Die Vertreter der drei ehemaligen Verbände aus Osterwieck, Blankenburg und Huy-Fallstein haben natürlich ihre eigenen Vorstellungen." Letztlich hätten sie über die Satzung zu entscheiden.


Auf die Kollegen am neuen Arbeitsplatz kann sich Ballhausen verlassen. "Das passt, mit diesen Mitarbeitern können wir einen zukunftsfähigen Verband aufbauen. Dennoch erwartet er in den nächsten Jahren einen Generationenwechsel beim TAZV. "Gerade im technischen Bereich werden in fünf bis sieben Jahren viele Mitarbeiter in den Ruhestand gehen", sagt der neue Verbandschef mit Blick in die Zukunft. Daher müsse gutes Fachpersonal gefunden werden.

(Artikel aus der Harzer Volksstimme vom 06.05.2016)