Grundgebühren bleiben konstant

TAZV: Mehrwertsteuersenkung gilt für das gesamte Jahr

 

Von Jens Müller

Blankenburg - Den Mitgliedern der Verbandsversammlung waren zur jüngsten Sitzung jeweils drei mögliche Varianten vorgelegt worden, wie die Grundgebühren im Gebiet des Trink- und Abwasserzweckverbandes Vorharz (TAZV) künftig berechnet und welche Auswirkungen diese Kalkulationen haben werden. Gleichzeitig hatte die Geschäftsführung Empfehlungen gegeben, denen die Vertreter der Mitgliedsgemeinden aber nur zum Teil folgten. "Die Empfehlungen sind auf betriebswirtschaftlicher Grundlage und aus strategischen Überlegungen heraus getroffen worden", erklärte TAZV-Geschäftsführer Holger Ballhausen. "Damit halten wir die Gebühren auch für die nächsten drei Jahre konstant. Das ist das wichtigste", erklärte er. Zwar seien seit 2018 Kostensteigerungen zu verzeichnen gewesen. "Diese konnten wir aber abfedern. Das haben wir gut hinbekommen", sagte er.

Aufgrund der erwirtschafteten Überschüsse wurden zwar auch stärkere Gebührensenkungen diskutiert. "Das wäre ein positiver Effekt für die Bürger", merkte Meinhard Stadler (Groß Quenstedt) an. Heiko Breithaupt (Blankenburg) und Sebastian Knobbe (Langenstein) sahen jedoch die Gefahr, in drei Jahren vielleicht die Gebühren wieder anheben zu müssen. "Das wäre der falsche Ansatz", waren sie sich einig. Daher stimmten die Mitglieder letztlich einstimmig für die auch vom TAZV favorisierte Variante, die Grundgebühr beim Trinkwasser pro Wohneinheit bei 8 Euro pro Kubikmeter zu belassen und sie bei Gewerbeeinheiten von 16 auf 14,07 Euro für den kleinsten Zähler zu senken. Die Mengengebühr, über die in der Dezembersitzung konkret gesprochen werden muss, sollte demnach ebenfalls konstant bei 1,55 Euro pro Kubikmeter gehalten werden.

Leichte Senkungen

Beim Thema Schmutzwasser kochte in der Sitzung die Frage hoch, ob es nicht an der Zeit wäre, einheitliche Gebühren im gesamten Verbandsgebiet anzustreben, da die Zahlen in Blankenburg erheblich unter den im übrigen Verbandsgebiet liegen. Strategisch, so Ballhausen, werde dies auch angestrebt, nur sei es aktuell nicht umsetzbar. Heiko Breithaupt merkte dazu an, dass die Kosten für die technischen Anlagen der im Jahr 2015 fusionierten Zweckverbände extrem unterschiedlich seien. Holger Ballhausen warb daher um Verständnis, dass es weiterhin zwei Gebührenbereiche für die Schmutzwasserentsorgung gebe und eine Annäherung nicht von heute auf morgen zu machen sei. Dies sei im Übrigen auch im Fusionsvertrag so vereinbart. Immerhin sei geplant, den Vertrag mit dem Versorgungsunternehmen Veolia zum Jahr 2023 zu kündigen, um die Kläranlage in Wegeleben über den Verband selbst zu betreiben und damit weiter Kosten zu senken.

Armin Lidke (Danstedt) stellte schließlich den Antrag, der Variante 1 zu folgen. Sie sieht vor, im Bereich Blankenburg die Grundgebühr bei 3,50 Euro zu belassen. Für Gewerbeeinheiten solle sie von 7 auf 6,16 Euro sinken. Bei der Abstimmung enthielten sich vier Vertreter der Verbandsversammlung. Im übrigen Verbandsgebiet von Osterwieck über Halberstadt, den Vorharz bis nach Kloster Gröningen bleibt es bei 11 Euro für Haushalte. Allerdings sollen die Grundgebühren für Gewerbekunden von 22 auf 19,35 Euro sinken. Diesem Vorschlag stimmten letztlich alle Vertreter zu. Auch für den Bereich Schmutzwasser werde über die Mengengebühr in der nächsten Sitzung beraten. Dann soll auch über die gesamte Neukalkulation des Drei-Jahres-Zeitraums abgestimmt werden.

Eine positive Nachricht für die privaten Haushalte: Der TAZV werde die coronabedingt eingeführte Mehrwertsteuersenkung von sieben auf fünf Prozent auf das gesamte Jahr 2020 anwenden. Darüber hinaus informierte Holger Ballhausen, dass das Störungsmanagement des TAZV von den Halberstadtwerken übernommen werde. Der Vertrag mit einem Callcenter in Düsseldorf sei gekündigt worden. "Wir hoffen, dass es nun besser läuft", so der Verbandsgeschäftsführer.

(Artikel aus der Harzer Volksstimme 10.10.2020)